Geschichte
Das Wappen
Das Wappen zeigt einen grünen Farn auf drei grünen Kuppen auf goldenem Untergrund. Damit wird der Ortsname Grünkraut, der zu ergänzen wäre mit „Zum Grünen Kraut" oder „Im Grünen Kraut", im Zusammenhang mit der Hügellandschaft der Gemarkung symbolisch wiedergegeben.
Offizielle Beschreibung des Wappens: In Gold (Gelb) auf grünem Dreiberg ein vierblättriges grünes Farnkraut
Geschichtliche Entwicklung
Die selbständige Gemeinde mit rd. 3 000 Einwohner, 42 Weiler und Einzelhöfen, liegt östlich von Ravensburg und gehört zum Westallgäuer Hügelland. Das Gemeindegebiet mit einer Fläche von 1716 ha liegt auf einem Höhenplateau welches sich vom Waldburger Moränenwall bis zum Abhang ins Schussental ausbreitet. Es liegt auf rd. 600 m NN und nimmt gegenüber dem Schussen- und Bodenseebecken eine ausgesprochen sonnige Balkonlage ein.
Dass die Gegend von Grünkraut schon früh besiedelt war, zeigt eine Urkunde aus dem Jahr 834 in der ein gewisser „Engilpret von Engelbertisruiti“ (der heutige Hof Englisreute) seinen Hof mit all seinen beweglichen und unbeweglichen Dingen dem Kloster St. Gallen übergab. Das Gebiet gehörte damals zum Argengau welches nach Bregenz gehörte.
1269 fand im hiesigen Pfarrhof eine größere Versammlung statt, in der vorliegenden Urkunde wird erstmals der Ortsname „Gruonencrut“ genannt.
1446 verkauften die Grafen von Montfort-Tettnang, die zwischenzeitlich die Herrschaft Bregenz übernommen hatten, die „Pfarr Grünkraut“ mit allen Rechten und Gütern, an die Patrizierfamilie Humpis von Ravensburg.
Bereits 1560 verkaufen diese Grünkraut wieder an das Kloster Weißenau. 1632, im 30-jährigen Krieg, und 1686 brannte die gesamte „Pfarr“ mit Kirche, Pfarrhaus, Pfarrscheuer, Widumhof und Meßmergut (also ganz Grünkraut) ab. Die Pfarrgemeinde gründete danach in ihrer Not eine Schutzengelbruderschaft welche bis auf den heutigen Tag gefeiert wird.
Nach der Säkularisation wurde 1811 ein Distriktschultheißenamt gegründet, aus dem bis 1826 die neue Gemeinde Grünkraut in seiner neuen Größe entstand. 1973 wurden die Ortsteile Knollengraben und Ittenbeuren nach Ravensburg umgemeindet.
Grünkraut blieb bis nach dem 2. Weltkrieg ein bäuerliches Dorf mit 1.500 Einwohnern das sich kaum veränderte.
Erst in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts begann eine durchgreifende Entwicklung. Mit neuen Baugebieten wuchs die Einwohnerzahl auf rd. 3.000. Durch die Ausweisung des Gewerbegebietes Gullen und dessen ständige Erweiterungen konnten wertvolle rund 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, was der Gemeinde einen gewissen Wohlstand erbrachte.
Durch weitsichtige Planung und stetiger Entwicklung wurde die Gemeinde zu einer ansehnlichen Kommune mit gehobener Infrastruktur, die den Ansprüchen ihrer Bewohner jederzeit entspricht.